Kunstwerke im Raum: Ein Gesamtkonzept
Wie platziere ich Gemälde richtig zuhause? – Mittelpunkt, Szene und Anziehungspunkt
„Man sieht alles mit dem ganzen Körper“ – Dieser Satz stammt von Johann König, einer der wichtigsten Galeristen Deutschlands. Sein Zitat ruft ins Bewusstsein, dass Kunst seine Wirkkraft über all unsere Sinne entfaltet. Beim Betrachten eines Bildes sehen wir nicht nur die Farben und Formen, die uns eine Leinwand entgegenbringt. Wir erfassen sie mit all unseren Sinnen in Wechselwirkung mit dem uns umgebenden Raum und unserem eigenen Gefühlszustand. Das Ambiente des Raumes sowie die Anordnung des Werkes darin entscheiden als Gesamtwerk darüber, wie wir ein Bild wahrnehmen. Um das künstlerisch verarbeitete Thema mit seiner vollen Wirkkraft zu erfassen, ist deshalb die richtige Vorarbeit nötig. Dieser Blog-Post hilft dir dabei, den Gesamteindruck deiner gekauften Werke zu verstärken und mit deinem Zuhause zu harmonisieren.
Bilder richtig auswählen und aufhängen: Wirkung von Einrichtung, Raum, Farbe und Ambiente
Am Anfang jeder Hängung steht die Auswahl deiner Bilder. Der Raum und das Kunstwerk korrespondieren miteinander. Das solltest du dir beim Kunstkauf bewusst machen. Der Einrichtungsstil deines Innenraumes, ob Retro, Urban-Style oder Shabby Chic erzeugen bereits eine eigene Atmosphäre. Passt sie mit dem Thema des gewählten Bildes zusammen, oder könnte es im Ambiente deines Raumes deplatziert wirken? Auch die Raumnutzung beeinflusst die Stimmung und die Gefühle der Menschen, die sich darin aufhalten. Welche Themen können hier gut verarbeitet werden? Stell dir diese Fragen immer vorher und lass dich dann inspirieren. Meine Bilder erzählen von meinen Reisen in unterschiedliche Länder sowie von den Herausforderungen und Erfahrungen bei der Gründung von Unternehmen. Auf meiner Seite findest du also Anregungen für Bilder mit ganz verschiedenen Themen.
Die Größe deiner Wände ist bei der Bildhängung ausschlaggebend. Denn klar ist: Große Bilder brauchen mehr Fläche, um ihre Wirkung zu entfalten. Kleine Bilder kommen auch mit weniger Platz aus. Sie können zum Beispiel mit anderen kombiniert werden, oder auf einem Möbelstück Platz finden. (Eine gute Anleitung findest du unter: „Anordnung von Verschiedenen Bilderreihen“)
Farben verändern die Raumwirkung eines Innenraumes. Die Wahl der Wandfarbe steht deshalb im Mittelpunkt einer geeigneten Bildauswahl. Unproblematisch sind weiße Wände: Sie bieten jedweder unbunten oder bunten Farben den notwendigen Raum zur Entfaltung. Gleiches gilt für moderne Betonoptik in Grau oder noch dunklere Wände in unbunter Farbe. Werden bunte Farben miteinander kombiniert, ist es hilfreich, komplementäre Designfarben zu verwenden, die sich einander ergänzen. Ein rotes Bild auf einer grünen Wand ist dementsprechend ansprechender als auf einer blauen Wand. Dies nennt sich Komplementär- oder Farbkontrast. Eine gute Übersicht findest du hier.
Rahmen oder Rahmenlos?
Die Wirkung des Rahmens wird häufig unterschätzt. Durch eine individuelle Anpassung des Rahmens, kann das Kunstwerk bewusst von der Wandfläche abgesetzt, oder an sie angeschmiegt werden. Besonders wirksam können Rahmen außerdem sein, wenn sie Bilder an einer farbigen, oder sogar gemusterten Tapete hängen wollen. Auch die Schutzfunktion des Rahmens ist nicht zu unterschätzen. Er kann das Kunstwerk vor äußeren Einflüssen schützen. Die Rahmung sollte deshalb unbedingt von dem Kunst- oder Galerie-Eigentümer vorgenommen werden. Große moderne Gemälde können häufig auch ohne Rahmen an der Wand wirken. Doch auch hier können Rahmen dem Kunstwerk einen individuellen und mit der eigenen Einrichtung harmonisierenden Charakter verleihen. Eine Inspiration für verschiedene Rahmen findest du hier.
Du wirst feststellen, dass ich bei meinen Kunstwerken fast ausnahmslos sogenannte Schattenfugenrahmen verwenden. Schattenfugenrahmen sind zeitlos und geben meinen Werken einen hochwertigen und graphischen Look.
Bilder richtig anordnen: die korrekte Platzierung des Kunstwerkes an der Wand
Wandbilder anordnen bedeutet, die Wand und das Bild miteinander zu arrangieren. Beim Gemälde aufhängen ist die Wandgröße das alles entscheidende Kriterium. Bei der Planung und Ausgestaltung des Innenraumes ist es notwendig, die Wand und das Bild zu vermessen. Sollen gleich mehrere Fotografien, Skizzen oder Gemälde die einzelne Fläche schmücken, ist es wichtig, die Bilder richtig anzuordnen. Dies gelingt folgendermaßen:
Zunächst gilt als Faustregel: die Wandbreite mit 0,57 zu multiplizieren. Damit wird ein korrektes Verhältnis zwischen Bild und Wand geschaffen. Ein einzelnes Bild kann zentriert aufgehängt werden und bekommt somit einen Ehrenplatz als Einzelhängung. Oft eignet sich dafür der Platz über dem Sofa. Sollen gleich mehrere Bilder die Wand schmücken, gibt es verschiedene Methoden der Aufhängung.
Verschiedene Bilderreihen, um Gemälde an der Wand zu befestigen
Möchtest du eine geringe Anzahl von zwei bis drei Bildern anordnen, gelingt das am besten mit der geraden Reihe. Bei einem Triptychon bzw. mehrteiligen Bild geschieht dies bereits im Vorfeld. Einzelbilder solltest du so anordnen, dass deren Ober- und Unterkante eine gemeinsame Linie bilden. Der Mittelpunkt des Bildes sollte der Kopfhöhe, also circa 145 cm entsprechen.
Galerieleisten
Am besten gelingt das mit einer sogenannten Galerieleiste. Diese häufig in Galerien eingesetzten Bilderschienen haben den Vorteil, auf Einzelbohrungen bei der Montage der Gemälde verzichten zu können. Die gerade Reihe von Ober- und Unterkante ist bei dieser Methode vordefiniert. Die Bilder werden durch Schnüre aus Stahl oder Perlon an die Leiste gehängt und können individuell entlang der kompletten Schiene verschoben werden. Galerieleisten eignen sich zur Aufhängung von mittelgroßen Bildern gleicher Größe. Einen Vorteil bieten sie auch diejenigen, die häufig Bildwechsel vornehmen.
Kantenhängung
Die sogenannte Kantenhängung kannst du verwenden, um kleine oder mittelgroße Bilder verschiedener Formate harmonisch miteinander zu arrangieren. Dabei werden die Fotografien, Drucke oder Gemälde entlang einer gedachten horizontalen und senkrechten Mittellinie in zwei Reihen zueinander angeordnet. Sowohl der Abstand zur zentralen Linie als auch der Abstand untereinander ist konstant zu halten.
Rasterhängung
Mit der sogenannten Rasterhängung können Bilderserien verwirklicht werden, in denen mehrere Bilder in einer 2 x 4, 3 x 3 oder 3 x 4 Matrix genauestens miteinander arrangiert werden. Hier ist Maßarbeit gefragt! Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, die gleichen Abstände zueinander zu finden. Hilfreich ist es daher, solche Arbeiten vorzuskizzieren und maßstabsgetreu umzusetzen.
Geordnetes Chaos, Petersburger Hängung, Salonhängung
Weitaus einfacher ist die Aufhängung in einem sogenannten geordneten Chaos, also einer bunten Anordnung ohne Raster. Hier ist darauf zu achten, dass Rahmenfarbe und Stil der Motive zueinander passen. Die noble Variante dieser Bilderanordnung nennt sich Petersburger Hängung bzw. Salonhängung. Diese ist dann von Vorteil, wenn viele Bilder dicht an dicht nebeneinander gehängt werden sollen.
Das Licht im Mittelpunkt der Bildpräsentation
Da unser Auge ebenfalls auf die atmosphärische Wirkung von Licht und Dunkelheit reagiert, ist die korrekte Ausleuchtung von Wandbildern essenziell und notwendig. Beim Galerieleisten anbringen solltest du dir bereits im Vorfeld über die Wirkung der Beleuchtung Gedanken machen. Auch im privaten Ambiente lohnt es sich, Kunst durch die richtige Beleuchtung wirkungsvoll in Szene zu setzen. Das gelingt dir am besten mit sogenannten Strahlern, Flutern oder Wandflutern. Lichtleisten kannst du ebenfalls verwenden, um das Kunsterlebnis noch wirkungsvoller zu gestalten. Die Lichtplanung arbeitet szenisch und kann durch Lichtdecken und andere moderne Highlights gekonnt miteinander harmonieren. Achtung: Setze deine Bilder keinem direkten Sonnenlicht aus! Bei einigen Werken kann das zum Verblassen der Farben führen. Weiterführende Informationen zum Thema Lichttechnik für Kunstwerke findest du hier.
Für ein besonderes Zusammenspiel von Malerei und Licht sorgen die Werke aus meiner neusten Reihe. Bei diesem Projekt werden die Originale auf eine spezielle, sehr dünne Leinwand aus Ballonseide gedruckt. Diese wird von hinten durch viele einzelne LED-Panels beleuchtet und sorgt dafür, dass die Lichtverhältnisse bereits ganz ohne Vorarbeit stimmen. – Ein selbst-leuchtendes Kunsterlebnis für alle Sinne! Hierbei arbeite ich mit dem Lichtdesign Studio Derbelight zusammen. Melde dich gerne über mein Kontaktformular, wenn du hierzu weitere Informationen haben möchtest oder du es dir gerne live ansehen möchtest.