Originalwerk | 120 x 120 cm | Acryl auf Leinwand | 2025
Serie: Long Journey
Ein paar Tage nur und doch wie ein kleiner Riss im Alltag. Davor: Arbeit, viel. Gedanken, dicht. Alles getaktet, alles im Fluss, aber kaum Raum zwischen den Linien. Und dann plötzlich: Insel. Wind. Grau. Regen. Kreta empfängt uns mit einer Schwere, die fast beruhigend wirkt.
Die Zeit dehnt sich. Gespräche fließen und wir kehren immer wieder zurück zu der gemeinsamen Zeit in Kanada. Freundschaft fühlt sich an wie etwas, das keine Pause braucht. Alte Verbindungen aus Toronto, neue aus L.A. … alles fügt sich. Und zwischen dem leisen Zurücklehnen blitzt immer wieder der Bildschirm auf, denn die nächste Ausstellung wartet schon. Es ist kein vollständiges Abschalten, aber ein anderes Tempo und die Entspannungspause in einem Wellness Hotel.
Dann, fast übergangslos, verändert sich alles. Der Himmel bricht auf, als hätte jemand die Farbsättigung hochgedreht. Neonorange, flirrend. Ein Rot, das vibriert. Die Wärme kommt so unerwartet, wie der Urlaub selbst zustande gekommen ist. Plötzlich ist da Leben, Licht, Hitze. Die Tage tragen jetzt andere Farben, lauter, klarer, direkter.
Und während alles aufleuchtet, fliegen über uns die Maschinen, die meinen Reisegefährten schon immer so begeistert haben: tief, nah, fast surreal. Für einen Moment scheint es, als hätte die Zeit einen Sprung gemacht.
Diese Reise war keine Flucht. Aber sie war ein Aufbrechen. Ein kurzes, leuchtendes Dazwischen. Und manchmal ist das genau das, was man braucht, um wieder Farbe ins eigene Bild zu bringen.